Das Euratom-Programm

Mit dem "Forschungs- und Ausbildungsprogramm der Europäischen Atomgemeinschaft – Euratom (2021 - 2025)" werden die Ziele "Förderung der Forschung" und "Verbreitung der Kenntnisse" aus dem Euratom-Vertrag (EAGV) umgesetzt. In diesem Vertrag ist das Euratom-Programm auch verankert. Diese von Horizont Europa abweichende rechtliche Grundlage bedingt eine abweichende Laufzeit von maximal fünf Jahren. An die siebenjährige Laufzeit von Horizont Europa wird Euratom durch einen Zwischenschritt in Form einer Verlängerung um zwei Jahre angepasst. Gegenstand des Programms sind Maßnahmen in der Forschung, der technologischen Entwicklung, der internationalen Zusammenarbeit, der Verbreitung und der Verwertung sowie der Ausbildung.

Das Euratom-Programm führt die wichtigsten Forschungstätigkeiten des vorangegangenen Programms fort. Es gliedert sich – wie in der Vergangenheit auch – in direkte und indirekte Maßnahmen.

Mit den direkten Maßnahmen wird die Arbeit der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU (Joint Research Centre, JRC) unterstützt. Die Aufgabe des JRC besteht darin eine unabhängige wissenschaftliche Beratung für die Umsetzung europäischer Maßnahmen im Bereich nukleare Sicherheit, Entsorgung radioaktiver Abfälle, Strahlenschutz, Gefahrenabwehr, Sicherungsmaßnahmen und Nichtverbreitung zu leisten. Das JRC spielt aufgrund seiner wissenschaftlichen Infrastruktur, zu der es in einem gewissen Rahmen Zugang gewährt, eine wichtige Rolle in der Forschung und der Ausbildung im Nuklearbereich.

Die Nuklearforschung (Kernspaltung und -fusion) wird über die indirekten Maßnahmen gefördert. Kerntechnik spielt eine große Rolle bei Fragen der zukünftigen Energieversorgung, im Bereich der Strahlenmedizin und bei bestimmten industriellen Anwendungen. Die Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards ist eines der Forschungsziele des Euratom-Programms. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms ist, die Fusionsenergie als potenziell unerschöpfliche und klimafreundliche Energiequelle zu entwickeln. Die europäische Industrie wird in die Fusionsforschung einbezogen. Dies soll Innovationen fördern und zur Entwicklung von hochtechnologischen Spin-off-Produkten in verschiedenen Wirtschaftszweigen beitragen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Nationalen Kontaktstelle Euratom.