Instrumente des Europäischen Innovationsrats (EIC) und Finanzierungsinstrumente
Im Europäischen Innovationsrat (EIC) werden wichtige Instrumente zur Innovationsförderung in Horizont Europa vereinigt.
Im Europäischen Innovationsrat (EIC) werden wichtige Instrumente zur Innovationsförderung in Horizont Europa vereinigt.
Der Europäische Innovationsrat (EIC) fasst mit dem EIC Pathfinder, den EIC Transitions, dem EIC Accelerator sowie den EIC-Preisen wichtige EU-Instrumente zur Innovationsförderung unter einem Dach zusammen. Im EIC Accelerator können kleine und mittlere Unternehmen neben einer Finanzhilfe in Form einer Zuwendung auch Beteiligungskapital beantragen. Alle weiteren Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel die indirekte Förderung über Garantiefonds und Rückbürgschaften sowie der Zugang zu Kredit- oder Beteiligungsfazilitäten, die zuvor Teil von Horizont 2020 waren, sind in das InvestEU-Programm ausgelagert worden.
Visionäre Ideen bereiten den Weg für zukünftige Technologien. Mit dem EIC Pathfinder sollen radikal neue Technologien umgesetzt werden, die das Potenzial haben, ganz neue Märkte zu schaffen. Dazu werden exzellenzorientierte, visionäre und risikoreiche Projekte, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, gefördert.
Der EIC Pathfinder fördert interdisziplinäre Forschung und Entwicklung. Durch die Zusammenführung verschiedener Forschungsbereiche, oft mit unterschiedlichen Perspektiven und Methoden, kann wirklich Neues hervorgebracht und völlig neue Forschungsgebiete erschlossen werden. Der EIC Pathfinder richtet sich an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie an Hightech-Unternehmen.
Das angestrebte Ergebnis von EIC-Pathfinder-Projekten ist der sogenannte "Proof of Principle", das heißt, dass gezeigt wird, dass die wissenschaftliche Grundlage bestätigt wurde und die Hauptideen der angestrebten Technologie realisierbar sind.
Es wird zwei Teilbereiche geben: Der EIC Pathfinder Open wird komplett themenoffenen sein. In den EIC Pathfinder Challenges werden Themen durch die einzelnen "Topics" vorgegeben sein. Der EIC Pathfinder Open umfasst die Technologie-Reifegrade (TRL) 1 bis 4 und fördert Projekte mit bis zu 3 Millionen Euro.
Mit EIC Transitions sollen vielversprechende Ergebnisse aus dem EIC Pathfinder und dem European Research Council (ERC) Proof of Concept weiterentwickelt werden. Die EIC Transitions zielen darauf ab, sowohl die Technologie als auch die Geschäftsidee reifen zu lassen.
Kleine und mittlere Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und Hochschulen sind aufgerufen, entweder einzeln oder in kleinen Konsortien mit bis zu fünf Partnern die Ergebnisse bis zum Technologie-Reifegrad (TRL) 5 oder 6 zu führen, so dass sie anschließend im EIC Accelerator bis zur Marktreife gebracht werden können. Mit den EIC Transitions können neben der Weiterentwicklung der Technologie beispielsweise Kooperationsanbahnungen zwischen kleinen und mittleren Unternehmen, Forschungsakteuren und potenziellen Anwenderinnen und Anwendern oder Kundinnen und Kunden gefördert werden.
Bereits bestehende Unternehmen können von den Transitions profitieren, sofern sie beabsichtigen, Technologien aus FET (Künftige und neu entstehende Technologien - Future and Emerging Technologies) - oder ERC-Projekten weiterzuentwickeln und mit ihnen neue Produkte zu generieren.
Der EIC Accelerator richtet sich auf europäischer Ebene dezidiert an kleine und mittlere Unternehmen, die disruptive, hochrisikoreiche Innovationen mit großem Marktpotenzial entwickeln. Angesprochen sind in erster Linie Unternehmen, die über ein hohes Wachstumspotenzial verfügen und europäisch beziehungsweise international agieren.
Es besteht hier nur die Möglichkeit der Einzelförderung. Beantragt werden kann entweder eine Finanzhilfe zwischen 0,5 und 2,5 Millionen Euro oder eine aus einer Finanzhilfe und einer Kapitalfinanzierung bestehende Mischfinanzierung ("blended financing"). Wenn der Antrag gestellt wird, muss der Technologiereifegrad (TRL) 5 oder 6 vorliegen. Kleine und mittlere Unternehmen, die im EIC Accelerator mit Finanzhilfe gefördert wurden und ihr Projekt erfolgreich abgeschlossen haben, können sich für eine Anschlusskapitalfinanzierung bewerben.
Das Antragsverfahren ist dreistufig: In der ersten Stufe wird ein Kurzantrag mit einem Video und einer Pitch-Präsentation eingereicht. In der zweiten Stufe müssen die kleinen und mittleren Unternehmen mit den besten Projektvorschlägen einen ausführlichen Antrag einreichen. Für Antragstellende, die im Rahmen von für den EIC Plug-in zertifizierten, nationalen oder regionalen Förderinstrumenten gefördert werden, ist ein verkürzter Antragsprozess im EIC Accelerator möglich (das heißt Überspringen der ersten Stufe "Kurzantrag"). Zur Vorbereitung ihres Antrages können sie eine Person als Coach verpflichten, wofür die Europäische Kommission Mittel bereitstellt. In der dritten Stufe werden besonders erfolgversprechende Antragstellende zum Interview nach Brüssel eingeladen. Die Wiedereinreichung zweifach abgelehnter Anträge ist erst nach Ablauf von 12 Monaten möglich.
Die EIC-Preise sollen dazu beitragen, neuartige, wegweisende Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln, neue Akteure einzubinden und neue "Communities" aufzubauen. Der Fokus liegt auf der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch zukunftsweisende technologische Innovationen.