Der Klimaschutz nimmt in der EU einen immer höheren Stellenwert ein: Die EU hat sich für eine aktive Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ausgesprochen. 2016 hat die EU das Pariser Klimaabkommens unterzeichnet. Im Rahmen des Grünen Deals hat sich die EU das Ziel gesetzt, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.
Forschung und Innovation spielen eine wichtige Rolle dabei, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. In der Verordnung zu Horizont Europa wurde festgelegt, dass 35 % der Mittel von Horizont Europa für klimarelevante Forschung vergeben werden sollen. Die innerhalb des Bereichs "Klima, Energie und Mobilität" geförderten Aktivitäten sollen entscheidend dazu beitragen, Treibhausgasemissionen zu verringern und die Energie- und Mobilitätssysteme klima- und umweltfreundlicher zu machen.
Klima
Der Ausstoß von Treibhausgasen ist seit Beginn der Industrialisierung immens gestiegen. Wichtigste Ursache ist das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Die Folgen für die natürlichen Ressourcen und die Ökosysteme sind gravierend. Im Rahmen des Europäischen Grünen Deals hat die Europäische Kommission ein Europäisches Klimagesetz vorgeschlagen. Gemäß der vereinbarten EU-Klimaziele sollen die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 50 bis 55 % sinken (im Vergleich zu den Werten von 1990).
Im Themenbereich "Klima" werden Forschungsvorhaben gefördert, die durch wegweisende Technologien und wissenschaftliche Lösungen den Übergang zu einer treibhausgasneutralen und widerstandsfähigen Gesellschaft und Wirtschaft beschleunigen und zur Bewältigung des Klimawandels (Milderung und Anpassung) und zu Verhaltensänderungen beitragen.
Energie
Die EU hat es sich als Ziel gesetzt, bis 2030 einen Anteil von mindestens 32 % für Energie aus erneuerbaren Quellen am Endenergieverbrauch und eine Steigerung der Energieeffizienz um 32,5 % zu erreichen.
Im Themenbereich "Energie" werden Projekte gefördert, die eine effizientere, sicherere, nachhaltigere und wettbewerbsfähigere Energieversorgung zum Ziel haben. Dies können zum Beispiel neue Lösungen für intelligente Netze und Energiesysteme sein, leistungsfähigere Technologien im Bereich erneuerbarer Energien, innovative Energiespeichersysteme und energieeffiziente Städte und Gemeinden.
Forschungs- und Innovationsaktivitäten zur Energiegewinnung aus nuklearen Energiequellen, insbesondere Fusionsforschung und Forschung zur Sicherheit der Kernspaltung, werden im Euratom-Programm ergänzend zu Horizont Europa gefördert. Sie sind somit nicht Bestandteil des Bereichs "Klima, Energie und Mobilität" (Cluster 5) von Horizont Europa. Weitere Informationen zu Euratom finden Sie auf der Seite der Nationalen Kontaktstelle Euratom.
Mobilität
Der Verkehrssektor in Europa ist weiterhin durch ein starkes Wachstum geprägt. Die EU ist bestrebt, Treibhausgasemissionen und andere umweltschädliche Aspekte des Verkehrs zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermindern. Dabei sollen jedoch weder die Mobilität noch die Effizienz des Verkehrs beeinträchtigt werden. Diese Aspekte in Einklang zu bringen ist eine der größten Herausforderungen für die Verkehrsforschung.
Gefördert werden Lösungen für klimaneutrale und umweltfreundliche Mobilität für alle Verkehrsträger bei gleichzeitiger Steigerung der globalen Wettbewerbsfähigkeit des EU-Verkehrssektors. Dies beinhaltet zum Beispiel sichere, nahtlose, intelligente, integrative, belastbare, klimaneutrale und nachhaltige Mobilitätssysteme für Menschen und Güter mit Hilfe von benutzerzentrierten Technologien und Diensten, einschließlich digitaler Technologien und fortschrittlicher Satellitennavigationsdienste.