Untern interner Leistungsverrechnung sind intern in Rechnung gestellte Güter oder Leistungen zu verstehen, die Zuwendungsempfänger unmittelbar für das Projekt zur Verfügung stellen und deren Wert sie anhand eines intern üblichen Kostenrechnungslegungsverfahrens festlegen. Sie werden als Einheitskosten ("unit costs") abgerechnet.
Kosten der internen Leistungsverrechnung, die für das Projekt genutzt werden, sind in Horizont Europa nach Artikel 6.2.D.2 der Finanzhilfevereinbarung (Grant Agreement) unter folgenden Voraussetzungen förderfähig:
- Die Waren oder Dienstleistungen werden direkt für das Projekt verwendet.
- Die Kosten werden als Einheitskosten (Unit Costs) geltend gemacht und nach den intern üblichen Kostenrechnungslegungsverfahren des Zuwendungsempfängers berechnet.
- Die Verfahren zur Kostenrechnungslegung werden in einheitlicher Weise, nach objektiven Kriterien angewandt, unabhängig von der Finanzierungsquelle.
- Die Unit Costs basieren auf tatsächlichen Kosten, die in der Buchhaltung der Zuwendungsempfangenden erfasst sind.
- Sie werden entweder durch direkte Messung oder auf der Grundlage von Kostentreibern (Cost Driver) ermittelt.
- Die Kosten enthalten keine nicht förderfähigen Kosten oder Kosten, die bereits durch andere Kostenkategorien abgedeckt sind. Sind beispielsweise nicht förderfähige Kosten wie die abzugsfähige Mehrwertsteuer in den Sätzen der internen Leistungsverrechnung enthalten, müssen diese herausgerechnet werden.
- Die Kosten können auf Grundlage von budgetierten oder geschätzten Elementen angepasst werden, wenn diese für die Berechnung der Kosten relevant und angemessen sind und objektiven, überprüfbaren Kriterien entsprechen.
Auf die Kosten der internen Leistungsverrechnung wird keine Overheadpauschale von 25 Prozent gezahlt, da die Kostensätze der internen Leistungsverrechnung im Regelfall bereits indirekte Kosten enthalten.
Beispiele für Kosten der indirekte Leistungsverrechnung sind:
- Selbst produzierte Waren wie Chemikalien oder elektronische Wafer;
- Forschungsspezifische Instrumente oder Einrichtungen wie Reinräume, Windkanäle, Supercomputer oder Elektronenmikroskope;
- Spezialisierte Räumlichkeiten zur Aufbewahrung von Forschungsproben, die im Projekt verwendet werden, wie Gewächshäuser, Tierhaltungseinrichtungen oder Aquarien;
- Standardisierte Test- oder Forschungsprozesse wie Genomanalyse oder Massenspektroskopie.